Gottes Neue Offenbarungen

Die Erde

Die natürliche Erde

- Kapitel 25 -

Das Wesen des Feuers

6. Februar 1847
Diese dritte Luftregion, die, wie schon oben bemerkt, als die reinste, somit auch durchsichtigste, wie ein ätherisches Öl auf der zweiten Luftregion ruht, hat nebst den bereits schon erwähnten Eigenschaften auch diese ganz besondere, daß sie durch irgend eine Störung sich überaus leicht entzündet; besonders aber leicht entzündlich ist sie an jenen Stellen, wo irgend ein Körper, als z.B. ein Meteorit, in ihre Region gerät und sie gewisserart eine bedeutende Strecke hin durchschneidet. Diese Entzündung ist jedoch ganz eigentümlicher Art, und das darum, weil dabei kein Verbrennen stattfindet. Es ist ein Leuchten, aber kein Verbrennen. Dieses Leuchten und diese ganz besondere Art der Entzündung zu erklären, wird für eure Begriffe freilich wohl etwas schwer sein; aber dessenungeachtet werden wir trachten, die Sache so klar wie möglich zu machen.
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Um diesen besonderen Akt zu verstehen, muß vorerst über das Entzünden oder überhaupt über die Natur des Entzündens etwas Näheres gesagt werden.
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Was ist denn eigentlich das Entzünden? - Da würden freilich manche sagen: Wenn man brennbare Gegenstände an das Feuer bringt oder sie überhaupt einer großen Hitze aussetzt, so entzünden sie sich und verbrennen nachher. Allein mit dieser Erklärung wird niemand gar zu weit kommen, denn das weiß die einfachste Küchenmagd, daß sich Holz und andere brennbare Gegenstände entzünden, wenn man sie ins Feuer bringt.
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Aber: Was ist das Feuer, welches in sich selbst die Entzündung ist? Das kann auf keinem physischen Wege mehr erklärt werden, weil das, was eigentlich Feuer ist, allzeit schon ins rein Geistige greift; ob gut oder böse, das ist hier einerlei.
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In aller Materie sind Geister. Wenn diese irgend angeregt werden, so entzünden sie sich, oder sie kommen in einen stets größeren Eifer, in welchem sich ihre Tätigkeit und ihre Kraftäußerung vermehrt. In solcher Potenzierung des Eifers und der Kraft geschieht dann auch eine übergroße regsame Bewegung, welche sich wie überaus schnelle Schwingungen aufeinander folgt. Durch diese Bewegung wird die Materie zerstört, der große Eifer reißt alles in die allerkleinsten Atome auseinander. Die Geister werden endlich nach der völligen Besiegung der Materie flott und suchen in der Erscheinlichkeit der aufsteigenden Rauchsäule ihre Freiheit, und die Materie bleibt als Asche zurück.
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Demnach ist das Entzünden ein Erregen des Geistigen in der Materie, und die Fortdauer und das stets Mächtigerwerden des Erregens ist der Akt des Verbrennens. Das Leuchten des Feuers liegt in der überaus starken und schnellen Bewegung des Geistigen, und die Fortpflanzung des Lichtes von dem Feuer ist ebenfalls eine Erregung der gleichen Geister in der gesamten Materie wie im gesamten Luftkreise. Darin besteht der Akt des Entzündens und Verbrennens.
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Aber wohlgemerkt, hier auf der Erde geschieht das gewöhnlich durch die Erregtheit noch unlauterer und unreiner Geister; daher das Feuer gewöhnlich schmutzig und rötlich, gewisserart noch grimm- und zornsprühend, aussieht.
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Es kann aber auch eine andere Entzündung stattfinden, nämlich durch den Eifer der Liebe; diese Entzündung ist jedoch nicht zerstörend und verderbend.
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Etwas Ähnliches von einer solchen Entzündung ist das Widerstrahlen des Sonnenlichtes von der Oberfläche des Wassers. Durch das Liebelicht der Sonne werden die friedlichen Geister des Wassers eben auch sehr erregt, aber sie zerstören in dieser Erregsamkeit nichts. Es wird zwar die ganze Oberfläche des Wassers entzündet und sprüht weit und breit die Strahlen wieder von sich hinaus; aber dennoch verbrennt dabei nichts.
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Gleicherweise geschieht auch im Spiegel eine Entzündung, wenn der Strahl darauf fällt; aber es geht dabei kein Akt des Verbrennens vor sich, weil da eine Anregung des Gutgeistigen stattfindet. Wird aber ein gutgeistiger Sonnenstrahl der Liebe potenziert auf Körper geleitet, die noch unlauteres Geistiges in sich haben, da entzündet er auch mit dem Akte des Verbrennens.
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Nun sehet, da wir einmal den Akt des Entzündens für euch so faßlich als möglich erörtert haben, so ist es nun ein Leichtes, das Entzünden dieses Ätherluftgehaltes in der dritten Luftregion, wenn diese durch einen Körper in ihrer gewöhnlichen Ruhe gestört wird, zu erklären. Ein durch diese dritte Luftsphäre fallendes oder fliegendes Meteor reißt die Luft natürlich auseinander; dadurch bekommt diese Luft ob der gewöhnlich sehr schnellen Bewegung solcher Körper einen hohlen Raum. Dieser hohle Raum bildet aber eine Spiegelfläche, in welcher sich in dem Augenblicke die Lichtstrahlen von zahllosen Sternen wie in einem Hohlspiegel, oder noch besser, wie in einem Zylinderspiegel konzentrieren, und dieser Strahlenreflex hat, von der Erde aus gesehen, das Ansehen eines Feuers; allein es ist durchaus kein Feuer, sondern bloß die reflektierende, obbeschriebene Wirkung des Sternenlichtes in dem neugebildeten Luftzylinderspiegel.
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Diese Erscheinlichkeit in dieser dritten Luftregion ist demnach eine ganz besondere Eigenschaft eben dieser dritten Luftregion, weil eine gleiche Erscheinlichkeit in den unteren Luftregionen darum nicht vorkommen kann, weil in ihnen die Luft zu schwer ist und zu schnell hinter einem sie durchschneidenden Körper zusammenfällt, während die sehr leichte Luft der dritten Region nur sukzessiert zusammenfällt, aus welcher Ursache hinter einem solchen fliegenden Meteore noch ein langer, drachenähnlicher Schweif zu sehen ist.

Fußnoten