Gottes Neue Offenbarungen

Die Natürliche Sonne

Mitteilungen über unsere Sonne und ihre natürlichen Verhältnisse

- Kapitel 32 -

Gottesdienst und Eheschließung auf dem ersten Nebengürtelpaar

Was die Religion betrifft, so gibt es in diesen beiden Gürteln durchgehends keinen zeremoniellen oder gewisserart äußerlich sichtbaren Religionskultus; denn davon sind die Bewohner dieser Gürtel die abgesagtesten Feinde, weil sich nach ihren höchst ordnungsmäßig abgewogenen Grundsätzen etwas äußerlich Materielles ebensowenig mit einem allerpurst Geistigen verbinden ließe, als die Zahl zwei mit der Zahl sieben.
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Aus diesem Grunde wird in diesen Gürteln niemand etwas erblicken, was ihm äußerlich genommen irgendeinen Anstoß auf etwas Höheres geben könnte. Auch gibt es bei ihnen aus diesem Grunde keine sogenannte Feier- oder Sabbatzeit.
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Und aus eben demselben Grunde haben diese Bewohner auch durchaus weder eine noch die andere Art von Zeitmessungen und bestimmen daher nie einen Zeitraum. Denn sie sagen: Die Zeitbestimmung liegt in den Händen des höchsten Geistes, der Mensch aber soll nicht messen, wozu ihm Gott, der Allerhöchste, keinen Maßstab gegeben hat. Und sie sagen ferner: Unsere Welt hat der große Weltenbaumeister ausgedehnt vor uns und hat durch die Flächen jedermann einen Wink gegeben, daß er diese messen solle. Aber für die (Zeit-)Dauer hat Er nirgends einen Maßstab gesetzt; daher soll der Mensch dieselbe auch nicht eigenmächtig zerschneiden. Er hat uns zwar einen Maßstab gegeben, dieser Maßstab ist jedem das eigene Leben. Weiter hat Er noch einen großen Maßstab gezogen über das weite Himmelsgezelt; nach diesem Maßstab bewegen sich ferne Welten, und unsere eigene Welt richtet sich in ihrem Laufe selbst nach diesem großen Maßstabe. Aber uns hat Er weder für den einen noch für den andern Maßstab einen Zirkel in die Hand gegeben, daß wir denselben einteilen und bemessen könnten.
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Aus diesem Grunde kümmern sich dann die Bewohner dieses Gürtels gar nicht um die Zeit. Bei manchen geht solches so weit, daß sie nicht einmal wissen, welches ihrer erwachsenen Kinder das älteste ist. Das Alter bestimmen sie dort bloß nach der Reife des Geistes, hier und da wohl auch nach dem Gewicht des Leibes.
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Daß dann aus diesem Grunde von einem Sabbat keine Rede ist, werdet ihr aus dem bereits Angeführten leicht entnehmen können.
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Worin besteht denn hernach die Religion, wenn wir dem Äußeren nach nirgends etwas erblicken, das uns an dieselbe mahnen sollte? - Bei diesen Bewohnern ist alles, was sie tun, von ihren Grundsätzen aus betrachtet, ein Gottesdienst. Zu diesem Gottesdienst haben und lehren ihre Weisen alle Menschen dieser Gürtel folgenden Grundsatz: Wir sind nicht durch uns selbst geworden, sondern die Kraft der allerhöchsten Weisheit Gottes hat uns also gestaltet und auf diesen Boden gestellt. Eben diese Kraft erhält und leitet uns beständig, und wir sind fortwährend in ihrer allerhöchst weisesten Hand. Wenn uns aber diese Kraft also gestaltet hat, uns beständig erhält und führt und allzeit unser wohl bedacht ist, - wie und wann sollten wir denn ein Werk verrichten, ohne daß wir bei jeder unserer Wendungen daran erinnert werden, daß wir sie nur zum Dienste Desjenigen verrichten müssen und auch allzeit verrichten wollen, der uns mit jeder möglichen Tatkraft fortwährend versieht.
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Daher soll nie jemand daran gedenken, als täte er etwas für sich, sondern was er tut, das tue er für Den, der ihn mit Tatkräften versehen hat und fortwährend versieht. Die Weisheit und getreue Handlung danach ist der wahre Gottesdienst. Daher soll jeder dasjenige unverzüglich tun, was er in der Ordnung seiner Weisheit als vollkommen der Ordnung gemäß erkannt hat. Und so wollen wir allzeit Dem dienen, in dessen allerhöchster Weisheit die Absicht zugrunde gelegen ist, daß Er für uns solche Zwecke gestellt hat, durch welche wir nach der erkannten Ordnung eben dieser Seiner höchst vollkommenen Absicht entsprechen sollen.
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Daher sollen wir Gott mit jedem Hauche aus unserer Lunge dienen. Und jeder unserer Schritte soll wohl abgemessen und wohl abgewogen sein. Denn aus allem erkennen wir, daß Gott in Sich Selbst die allervollkommenste Ordnung ist.
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Wer demnach in all seinem Wirken dieser Ordnung entspricht, der dienet Gott, wer aber diese Ordnung leichtfertig übertritt und das Maß seiner Schritte und das Maß seiner Hände nicht vor Augen hat, der ist gleich einer unsinnigen Frucht, welche ihre Wurzelfasern in die Luft stoßen, die Äste aber ins Erdreich schlagen möchte. Es werden wohl mit der Zeit auch die Äste im Erdreiche Wurzel treiben; aber die in die Luft gekehrten Wurzeln werden sich dennoch nicht in Äste verwandeln und irgendeine dienliche Frucht bringen.
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Wie aber jemand, da er noch ein Kind ist, nur kleine Schritte macht und mit seinen Füßen noch kein Maß treffen kann, da diese noch kein Maßverhältnis an und für sich haben und für eine gerechte Bewegung zu schwach sind; - wann aber das Kind die Vollreife erlangt hat und in allem männlich geworden ist, sodann haben auch seine Füße das rechte Maß überkommen, mit welchem er die großen Flächen übermessen kann, - also muß auch ein jeder Mensch mit seiner eigenen Schwäche anfangen und muß sich selbst mehr und mehr zu bemessen imstande sein. Hat er sein eigenes Maß vollends gefunden, so wird er mit diesem richtig gefundenen Maße das göttliche Maß bemessen können.
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Das Maß aber ist die Ordnung; bevor jemand nicht seine eigene Ordnung erkannt hat, kann er auch nicht die allerhöchste Ordnung Gottes erkennen. Erkennt er aber diese nicht, so ist all sein Tun eitel; denn wie könnte eine Handlung einen Wert haben, wenn sie von jemand verrichtet würde, der da nicht wüßte, was er tut?
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Daher sollte niemand etwas tun, wofür er kein Maß hat. Hat er aber das richtige Maß, so tue er danach; denn das richtige Maß ist die Ordnung Gottes, nach der ein jeder zu handeln berufen ist.
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Sehet, das ist der eigentliche Hauptgrundsatz bezüglich der Religion dieser Gürtelbewohner. Sie sind demnach beständige Diener Gottes, und die ganze Lebensdauer ist für sie sonach ein ununterbrochener Sabbat.
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Aus diesem Grunde ist auch ihre ganze Haushaltung und ihre Bewegung also abgemessen. Weil sie Gott als die höchste Ordnung erkennen, so wollen sie derselben auch mit gar nichts zuwiderkommen.
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Nur einen einzigen Akt könnten wir gewisserart als eine religiöse Zeremonie betrachten, und das ist der Akt der ehelichen Verbindung zwischen zwei Gatten. Wenn sich nämlich zwei Gatten verbinden wollen, so geschieht dieses auf folgende Art: Zuerst sucht der Mann sich ein äußerlich wohlgestaltetes Wesen; und hat er irgendein solches gefunden, so begibt er sich sogleich zu den Eltern eines solchen weiblichen Wesens und sagt zum Vater, der zu dem Behufe aus dem Hause und dem Bewerber unter das Angesicht zu treten aufgefordert wird: ,,Ich habe das Angesicht deiner Tochter angesehen; es hat mir wohlgefallen. So du es willst, laß mich die Ordnung ihres Herzens prüfen."
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Und der Vater nähert sich dann dem Bewerber mit gemessenen Schritten: ,,Zeige mir das Maß deines Fußes und das Maß deiner Hand, und ich will dich dann in mein Haus führen und will dich sehen lassen das ganze Maß meiner Tochter." Hier streckt dann allzeit der Bewerber seine Hände aus und ebenso auch, wie weit es nur immer tunlich ist, seine Füße. Der Vater mißt dann die Hände und die Füße; und hat er das Maß für gut befunden, so führt er mit wohlgemessenen Schritten den Bewerber in seine Wohnung und läßt ihn erkennen das Maß seiner Tochter.
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Entspricht nun dieses Maß dem Maße des Bewerbers, so gibt der Vater seine Tochter ohne den allergeringsten weiteren Anstand dem Bewerber. Hat aber das Maß nicht übereingestimmt, sodann tritt der Bewerber selbst sogleich zurück; denn das Maß der Tochter war gegen das seinige von einem ungeraden Verhältnis.
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Wenn aber der Bewerber bei guten Maßverhältnissen die Braut genommen hat, so führt er sie sogleich außer den euch schon bekannten Kreis der strengen Ordnung und erwartet allda das ganze, bald nachfolgende Völklein eines solchen Hauses.
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Wenn auch dieses außerhalb des strengen Kreises gekommen ist, sodann lassen sich bald alle zur Erde nieder und loben den großen Gott, daß Er den Bräutigam eine wohlgeordnete Braut hat finden lassen. Nach solchem Lobe erheben sich wieder alle, und der Vater legt dem neuen Brautpaare seine Hände auf und spricht zu ihm: ,,Die Ordnung Gottes hat euch zusammengeführt; in dieser Ordnung verbleibet auch fürder allezeit und ewig! Und so euch Gottes Weisheit Nachkommen verschaffen wird, da leitet sie in dieselbe Ordnung, durch welche ihr selbst zu einer Ordnung geworden seid."
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Darauf begibt sich der Vater mit seinem Völklein wieder in seine Wohnung; und der Bräutigam führt seine Braut in die Wohnung seiner Eltern. Wenn er bis zum Ordnungskreis gekommen ist, begeben sich sobald dessen Eltern und Geschwister mit offenen Armen zu ihm hin und führen das Brautpaar in die Wohnung.
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Auch hier legt der Vater dem Brautpaar seine Hände auf und spricht dieselben Worte über dasselbe, welche zuvor der Vater der Braut gesprochen hat. Sodann wird Gott wieder ein Lob dargebracht, und danach ein wohlgeordnetes Mahl eingenommen.
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Nach dem Mahle aber begibt sich der Bräutigam mit seiner Braut in Begleitung seiner Eltern, wenn sie noch leben, sonst aber auch mit einem Bruder und einer Schwester, in ein Kollegium, und zwar dasjenige, zu dessen Gebiete ein solcher Landbewohner gehört. Dort bekommt dieses neue Brautpaar vom obersten Weisen einen neuen Namen und ihm wird auch angezeigt, wo es sich ein neues Besitztum errichten mag.
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Das Brautpaar aber verbleibt dann so lange, sich geistig und äußerlich vergnügend, in einem solchen Kollegium, bis durch die weisen Bauleute eines solchen Kollegiums ein Wohnhaus samt Besitztum vollendet ist. Sodann wird das Brautpaar mit allerlei Fruchtreisern versehen und begibt sich unter der Begleitung verschiedener Weiser in die neue Wohnung, und wird sodann vom Kollegium so lange mit Nahrung versehen, bis die eigene Anpflanzung hinreichende Früchte abwirft, wozu gewöhnlich nach eurer Zeitrechnung etwa ein Zeitraum von höchstens einem Jahr erfordert wird.
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Die beiden Eltern oder auch Geschwister aber kehren wieder in ihre Heimat zurück, sobald der oberste Weise das Brautpaar übernommen hat. - In den Wohnungen besuchen sich dann weder Kinder noch Eltern noch andere Nachbarsleute; wohl aber zu öfteren Malen entweder in den Kollegien oder auf den freien Räumen vor den Wohnhäusern und sind da allzeit fröhlicher Dinge, wenn sie sich wiedersehen.
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Sehet, diese Zeremonie kann in gewisser Hinsicht einzig und allein ein äußerer, sichtbarer Religionskultus genannt werden, und das darum, weil da eine Handlung geschieht, die vorerst ein äußeres Maß zum Grunde hat; denn bei einer jeden andern Handlung müssen zuerst die inneren Gedanken und Gefühle geprüft werden, bevor erst zu einer äußeren Handlung geschritten wird, welche aber dennoch zumeist so beschaffen ist, daß sie viel mehr von einer inneren, geistigen Tätigkeit abhängt, als von der Tätigkeit der Hände.
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Ihr möchtet wohl auch hier von der Zeugung der Kinder und vom endlichen Sterben der Menschen noch etwas vernehmen; doch für diesen Doppelakt verweise Ich euch auf den Mittelgürtel der Sonne. In diesem gleichen die beiden Nebengürtel völlig diesem Mittelgürtel und die beiden Nebengürtel sich untereinander auch vollkommen. Und so wüßten wir demnach auch alles Denkwürdige, was diese beiden Gürtel betrifft, und wollen uns daher fürs nächste Mal sogleich zu den beiden Nachbargürteln wenden. Und somit gut für heute!

Fußnoten